Text: Michael Gratzer / Fotos: Stadtfeuerwehr Leibnitz
Am 7. August wurde die Stadtfeuerwehr Leibnitz um zwölf Uhr mittags zu einem Säureaustritt in der Schmiedgasse alarmiert. Zeitgleich wurde ebenfalls das Gefährliche Stoffe Fahrzeug Lebring mitalarmiert. Am Einsatzort angekommen, wurden die eingesetzten Kräfte von den Mitarbeitern eines behördlichen Büros unterwiesen, um welchen Stoff und in welchem Ausmaß es sich handelt.
Aus bisher unbekannter Ursache trat aus einem 25-Liter-Kanister Peressigsäure aus und kontaminierte einen Abstellraum. Der Stoff ist als brandfördernd, ätzend, gesundheitsschädlich, umweltschädlich und sehr giftig für Wasserorganismen einzustufen. Er kann bei Berührung schwere Verätzungen auf der Haut hervorrufen und die Atemwege reizen. Verwendung findet der Stoff unter anderem als Desinfektionsmittel und im Hygienebereich. Glücklicherweise reagierten die im Gefahrenbereich befindlichen Personen geistesgegenwärtig und verließen geschlossen das Büro. Aufgrund dessen, dass keine Personen mehr in Gefahr waren, wurde auf das GSF zugewartet und die nächsten Schritte in Koordination mit den Kameraden aus Lebring besprochen. Vorsorglich wurden die drei Mitarbeiter, welche in Kontakt mit der Chemikalie kamen, ins Landeskrankenhaus Wagna eingeliefert, um Schäden an ihrer Gesundheit ausschließen zu können.
Zwei Kameraden der Stadtfeuerwehr rüsteten sich mit schwerem Atemschutz aus und wurden zusätzlich mit Chemikalienschutzhandschuhen und -gummistiefel ausgerüstet. Der beschädigte Kanister war bereits in einer Tragewanne platziert, so dass sich der Stoff nicht am Boden verteilen konnte. Unter äußerster Vorsicht wurde der Schadstoff in einen speziellen Behälter gehoben und dann luftdicht verschlossen. Die beiden Atemschutzgeräteträger trugen das Behältnis ins Freie und dieser wurde dann dort auf dem GSF verladen und von den Kameraden aus Lebring in weiterer Folge fachgerecht entsorgt. Zur Sicherheit wurde die Berufsfeuerwehr Graz nachalarmiert, um mit einem speziellen Messgerät eine mögliche Kontamination der Räumlichkeiten festzustellen. Abschließend wurden die Mitarbeiter mit Empfehlungen für die nächsten Tage versorgt, um Gesundheitsschäden auszuschließen.