Text: Michael Gratzer / Fotos: Stadtfeuerwehr Leibnitz
Am vergangenen Wochenende bekam der Bezirk Leibnitz die volle Wucht an Unwettern zu spüren. Bereits am Freitagnachmittag gegen 14 Uhr zogen erstmals starke Unwetter über das Stadtgebiet von Leibnitz und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Abgedeckte Häuser, zahlreiche umgestürzte Bäume und Überschwemmungen standen dabei am Einsatzspektrum. Die eingesetzten Kräfte wurden in mehrere Gruppen unterteilt, um die Vielzahl an anstehenden Einsätzen gleichzeitig abzuarbeiten. Zur weiteren Unterstützung wurde die Feuerwehr Obergralla sowie auch die MRAS-Einsatzgruppe des Bereiches Leibnitz alarmiert – bestehend aus den Feuerwehren Leibnitz, Kaindorf, Seggauberg, Heimschuh und Maltschach. Abgedeckte Häuser wurden notdürftig mit Planen abgedeckt und vor weiteren Unwettern geschützt. Einzelne Bäume trafen auch Fahrzeuge, diese wurden teilweise völlig zerstört. Andere landeten wiederum auf Dächern oder Straßen, diese wurden entfernt. Nach zirka neun Stunden konnten die erschöpften Einsatzkräfte wieder ins Rüsthaus einrücken.
Doch die Ruhe hielt nicht lange, bereits am Samstagmorgen gings um 8 Uhr weiter, denn im Stadtgebiet und im Ortsgebiet von Gamlitz galt es erneut, gefährliche Baumteile zu entfernen. Während in Leibnitz der Anwohner eines Wohnhauses weniger Glück hatte und große Äste auf seinem Dach landeten, konnte ein Gamlitzer Hausbesitzer von Glück im Unglück sprechen. Ein stämmiger Baum fiel in die entgegengesetzte Richtung des Wohnhauses, drei andere drohten ebenfalls umzustürzen. Diese wurden jedoch rechtzeitig in akribischer Kleinarbeit von oben herab umgeschnitten. Doch nicht nur die zahlreichen Unwetter forderten die Einsatzkräfte der Stadtfeuerwehr, auch die Unterstützung mit dem Schweren Rüstfahrzeug bei einer Fahrzeugbergung im Einsatzgebiet der Feuerwehr Lebring galt es zu bewältigen.
Kurz war die Nacht auch am Sonntag, als gegen 2 Uhr morgens ein schweres Unwetter über Leibnitz und Umgebung zog. Gewaltige Blitze und Hagelkörner in einer Größenordnung von bis zu vier Zentimetern donnerten zu Boden. In der Klostergasse blockierte ein umgestürzter Baum eine ganze Kreuzung und zerstörte die dort befindliche Sitzbank völlig. Während eine Gruppe mit den Arbeiten dort beschäftigt war, verweilte eine weitere einsatzbereit im Rüsthaus. Es dauerte auch nicht lange, bis das nächste Haus abgedeckt wurde und auch dieses unter Zuhilfenahme der Drehleiter wieder notdürftig mit Planen abgedeckt wurde. Weiters wurde eine Bewohnerin beim Kampf gegen den Wassereintritt in ihre Wohnung unterstützt. Nach einer abschließenden Erkundungstour durch Leibnitz konnten keine weiteren Schäden festgestellt und gegen 5 Uhr in Rüsthaus eingerückt werden. Doch bereits gegen 10 Uhr gab´s eine erneute Alarmierung, eine der benutzten Planen drohte sich vom Dach zu lösen und wurde nochmalig montiert.
Die letzte große Unwetterfront brach am Sonntag gegen 13 Uhr über Leibnitz herein, Starkregen, Sturm und Gewitter hielten erneut die Einsatzkräfte auf Trab. Am schlimmsten erwischte es einen Autofahrer in der Altenmarkterstraße, als ihn während der Fahrt ein umstürzender Baum traf. Glücklicherweise wurde er dabei nicht allzu schwer verletzt. Zeitgleich ging ein Brandmeldeanlagenalarm im FMZ Basta Süd ein – durch den Starkregen gepaart mit dem Sturm bekam ein Melder auf der Terrasse eines Restaurants Feuchtigkeit ab und löste so einen Fehlalarm aus. Während die Gruppe bei diesem Einsatz beschäftigt war, rückte der technische Zug vom Verkehrsunfall direkt zu mehreren umgestürzten Bäumen ab. Diese wurden umgehend entfernt und die Verkehrswege freigemacht. Nach Beendigung dieser Arbeiten und dem Einrücken ins Rüsthaus wurde die Stadtfeuerwehr mit dem technischen Zug zur Unterstützung der Kameraden aus Wagna zu einem auf einem Dach liegenden Baum alarmiert. Ein Nachbar entdeckte das Unglück, denn die Hausbesitzer befanden sich im Urlaub. Zum Abschluss wurde ein weiterer umgestürzter Baum in der KR.-Herbert-Schmidt-Straße entfernt, der sich auf einem Gehweg befunden hatte.
Als alle mit dem Ende der Unwetterserie rechneten, gingen in den Abendstunden erneut starke Regenfälle und Gewitter über Leibnitz nieder. Glücklicherweise blieben große Schäden aus, lediglich ein Haus wurde auf einer kleinen Fläche abgedeckt. Bei einem weiteren Objekt drang Wasser in einen Büroraum ein, dieser Eintritt wurde umgehend beseitigt. Am Montag war ein Trupp noch mit kleineren Baumschnittarbeiten beschäftigt, diese jedoch rasch erledigt werden konnten.
Summa summarum war es ein arbeitsintensives Wochenende für die Stadtfeuerwehr Leibnitz mit rund 50 Einsätzen im Stadtgebiet und auch außerhalb. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen eingesetzten Kräften im Stadtgebiet bedanken, ebenso auch bei jenen, die wir unterstützt haben. Die Zusammenarbeit funktionierte hervorragend!