17.05.2025

Übung in luftiger Höhe

Text: Lukas Rauschenberger / Fotos: David Pillinger

Am Samstag, dem 17. Mai, führte die Menschenrettungs- und Absturzsicherungsgruppe (MRAS) des Bereichsfeuerwehrverbandes Leibnitz eine realitätsnahe Übung auf einer Baustelle in der Klostergasse in Leibnitz durch.

Die MRAS-Gruppe ist eine speziell ausgebildete Gruppe innerhalb des Bereichsfeuerwehrverbandes Leibnitz, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn Seiltechnik erforderlich ist – etwa bei Arbeiten in großen Höhen oder Tiefen. Sie setzt sich aus Mitgliedern verschiedener Feuerwehren des Bereichs zusammen, darunter auch Mitglieder der Stadtfeuerwehr.

Als Übungsszenario wurde angenommen, dass ein Kranfahrer aufgrund eines medizinischen Notfalls aus dem Führerstand gerettet werden muss. Die Situation war besonders, da sich die Kabine – anders als bei modernen Kränen – nicht seitlich, sondern mittig am Kran befand. In rund 40 Metern Höhe war eine Rettung über die Drehleiter nicht möglich, da der Kran zu hoch und schwer zugänglich war. Deshalb kam die MRAS-Gruppe zum Einsatz, die speziell für solche Szenarien mit Seiltechnik alarmiert wird, etwa auch bei engen Innenhöfen oder Schachtrettungen.

Diese Übung war auch eine besondere Form der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rotem Kreuz. Ziel war es, das enge und koordinierte Zusammenspiel beider Einsatzorganisationen unter realistischen Bedingungen zu trainieren. Da es im Ernstfall notwendig sein kann, dass Notfallsanitäter:innen oder Notärzt:innen von Beginn an in die Rettung eingebunden sind, wurde auch das gemeinsame Aufsteigen und Arbeiten auf engstem Raum in 40 Metern Höhe am Baukran geübt, mit Unterstützung und professioneller Sicherung durch die MRAS-Gruppe der Feuerwehr.

Für diesen Einsatz wurden verschiedene Herangehensweisen mit der Korbtrage erprobt, um mögliche Fehlerquellen zu erkennen und die bestmögliche Lösung zu finden. Mithilfe seiltechnischer Mittel konnte die verunfallte Person schließlich jedesmal sicher vom Kran gerettet werden.

Auch wenn Einsätze dieser Art zum Glück selten sind, ist regelmäßiges Training in diesem Bereich unerlässlich – denn im Ernstfall zählt jede Sekunde. Darüber hinaus förderte die Übung nicht nur das einsatztaktische Verständnis, sondern stärkte auch die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst.

Ein großer Dank gilt allen Beteiligten sowie den Organisatoren und Ausarbeitern dieser wertvollen Übung!