Text: Michael Gratzer / Fotos: Stadtfeuerwehr Leibnitz
Während das Stadtfest 2016 am Leibnitzer Hauptplatz in
vollem Gange war, wurde die Stadtfeuerwehr Leibnitz am 9. Juli kurz vor
Mitternacht zu einem Dachstuhlbrand am alten Sportplatz alarmiert. Im Erstalarm
wurde auch aufgrund der Veranstaltung die Feuerwehr Kaindorf an der Sulm sofort
mitalarmiert.
Bereits auf der Anfahrt waren Rauchwolken zu vernehmen. Am
Einsatzort angekommen, war die brennende Wohnung sofort ersichtlich. In einem
Mehrparteienhaus schlugen im vierten Stock, einer Dachgeschosswohnung, bereits
die Flammen aus zwei Fenstern. Eine Zeugin schlug bei Einsatzleiter Ing. Gottfried
Roiko umgehend Alarm, dass sich noch mindestens eine Person in der brennenden
Wohnung befinde. Nach Positionierung der Drehleiter begann ein Atemschutztrupp
der Stadtfeuerwehr sofort mit ersten Löschmaßnahmen und der zeitgleichen
Rettung der Person. Der Vermisste konnte rasch gefunden und über den
Drehleiterweg in Sicherheit gebracht werden. Wieder am Boden wurde der
Schwerverletzte umgehend dem bereits wartenden Notarzt übergeben und von diesem
ins LKH eingeliefert.
Zeitgleich mit dem Löschangriff über den Leiterweg führte
ein Atemschutztrupp der mitalarmierten Feuerwehr Kaindorf einen Innenangriff
über das Stiegenhaus durch. Ebenfalls zur gleichen Zeit wurden noch sich in den
darunter befindlichen Wohnungen befindliche Personen evakuiert und das oberste
Stockwerk stromfrei gemacht. Eine große Herausforderung war es auch,
Schaulustige vom direkten Einsatzgeschehen fernzuhalten, da durch
herabstürzende Teile Gefahr drohte. Zwei Kameraden hielten Anwohner davon ab,
sich nochmals in ihre Wohnungen zu begeben.
Nach dem Retten der Person konnte sich der auf der
Drehleiter befindliche Atemschutztrupp die Löscharbeiten fortsetzen und den
innen angreifenden Atemschutztrupp bei den Löscharbeiten unterstützen. Beim
Innenangriff mit Strahlrohr und der Wärmebildkamera erhärtete sich der Verdacht
auf weitere Personen in der Wohnung glücklicherweise nicht. Nach einem Wechsel
der Löschangriff durchführenden Atemschutztrupp konnte der Brand ohne weitere
Ausbreitung unter Kontrolle gebracht werden.
In weiterer Folge kontrollierte ein Atemschutztrupp der Stadtfeuerwehr das Dachgeschoss des gesamten Wohnhauses auf weitere Personen und eine eventuelle Brandausbreitung, führte darüber hinaus erste Lüftungsmaßnahmen durch Öffnen der Fenster durch. Währenddessen wurden bereits die Atemluftflaschen mit dem ebenfalls am Einsatzort stationierten Atemluftfahrzeug wieder gefüllt und waren daher sofort wieder einsatzbereit. Nach kleineren Nachlöscharbeiten des Trupps begann die Polizei mit ersten Brandortdokumentationen und Spurensicherung. Die Wohnung brannte komplett aus. Die Brandursache stellt den Gegenstand kriminalpolizeilicher Ermittlungen dar.
Die Zusammenarbeit mit unserer Nachbarwehr aus Kaindorf funktionierte einmal mehr hervorragend und ohne Probleme.