Text: Michael Gratzer / Fotos: Stadtfeuerwehr Leibnitz
Die Jugendgruppe der Feuerwehr Wagna veranstaltete am Samstag den 13. August eine 12-Stunden-Übung. Zusammen mit den Jugendgruppen der Feuerwehren Leibnitz, Leitring und Hasendorf gab es für die Jugendlichen einen nicht nur lehrreichen, sondern auch sehr actionreichen Tag. Treffpunkt und Beginn des Events war um sieben Uhr bei einem gemeinsamen Frühstück und einer kurzen Besprechung.
Dann ohne lange Umschweife ging es auch schon los. Übung eins beinhaltete eine Schnitzeljagd, bei der vor allem die Ausbildung und Handhabung mit den neuen Digitalfunkgeräten im Vordergrund standen. Per Funk wurden zwischen den verschiedenen Fahrzeugen Wege und Routen durchgegeben, um den jeweiligen Partner auch zum richtigen Ort zu führen. Bereits bei der zweiten Übung des Tages erhoben sich erstmalig die Adrenalinspiegel der Kids. Ein Fahrzeug stürzte in einem Waldstück in einen Graben. Eine verletzte Person befand sich noch eingeklemmt im Auto, eine weitere galt als vermisst.
Ein Trupp begann mit der Besatzung unseren Schweren Rüstfahrzeuges mit der möglichst schonenden Rettung für den Patienten. Ein anderer Trupp begann unverzüglichen Suche der im Schock stehenden Person, welche sich vom Auto entfernt hat und in den Wald gelaufen ist. Der Verletzte im Fahrzeug konnte ohne Probleme aus seiner misslichen Lage befreit werden und das Auto dann in weiterer Folge mit dem Kran wieder zurück auf die Straße gehoben werden. Glücklicherweise konnte auch die zweite Person rasch lokalisiert werden. Mit Verletzungen und dem Schock lief sie vom Unfallort weg und brach dabei bewusstlos zusammen. Der Trupp barg die Person mit der Korbtrage und brachte sie wieder zurück zur Unfallstelle. Danach folgte für die Übungsteilnehmer das Mittagessen im Rüsthaus Wagna.
Nach der Stärkung wurde es dann am Nachmittag etwas feuchter. Als erstes vorbereitetes Szenario gab es einen Wirtschaftsgebäudebrand mit Ausdehnung auf den Dachstuhl. Richtiges Vorgehen in solch einem Einsatzfall bis hin zur richtigen Ausführung waren nur einige der Kernpunkte. Von der richtigen Zubringleitung bis hin zum richtigen Einsatz und Vorgehen mit dem Strahlrohr wurde den Kids alles Wichtige erklärt und zusammen mit ihnen durchgesprochen. Auch der nächste Programmpunkt wurde vom Wasser dominiert. Es ging mit dem Boot der Feuerwehr Hasendorf auf die Mur. Dann lag der Fokus aber auch schon auf der großen Abschlussübung am Abend. Letzte Vorbereitungen und eine letzte Lagebesprechung waren angesagt.
Übungsort war der gesperrte Marktplatz in Wagna, um die Kenntnisse auch anwesenden Zuschauern präsentieren zu können. Zwei Fahrzeuge kollidierten frontal, zwei Insassen waren eingeklemmt. Eine Person war ansprechbar, eine bewusstlos. Insbesondere dessen war eine zügige aber schonende Rettung vonnöten. Zum Einsatz kam auch bei dieser technischen Übung das Schwere Rüstfahrzeug. Korrektes Unterbauen der Fahrzeuge, Aufbauen eines doppelten Brandschutzes, richtige Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren und Einsatzorganisationen wie etwa dem Roten Kreuz, Schnitttechniken richtig anwenden und auch der ruhige Umgang mit den Patienten: alles grundlegende aber wichtige Dinge für den Einsatz im Feuerwehrdienst. Ebenso war es für die Jugendlichen eine gute Übung und Vorbereitung für die Zukunft, von doch eine größeren Anzahl an Zuschauern beobachtet zu werden und dennoch die Ruhe zu bewahren und auch unter Stress die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die beiden Verletzten konnten dem Roten Kreuz übergeben werden und die Abschlussübung beendet werden.
Die 12-Stunden-Übung war in jeglicher Hinsicht ein voller Erfolg und brachte nicht nur den Kids eine Menge Freude. An dieser Stelle bedanken möchten wir uns vor allem bei der Feuerwehr Wagna für die tolle Bewirtung und Ausarbeitung des Tages. Auch unser Dank gilt darüber hinaus auch den Feuerwehren Leitring und Hasendorf für die gute Zusammenarbeit und die tolle Kameradschaft den ganzen Tag über.