Text: Michael Gratzer / Fotos: David Pillinger
Allerheiligen ist der Moment gekommen, von einem alten Wegbegleiter Abschied zu nehmen. Nach rund 27 Jahren ist die gemeinsame Zeit mit der Drehleiter zu Ende, sie wird außer Dienst gestellt. Doch für die Stadtfeuerwehr Leibnitz ist es ein schöner Abschied, denn für uns ist es zeitgleich ein freudiger Tag: Mit 1. November kann die neue Drehleiter endlich in den aktiven Dienst gestellt werden. Als Stützpunktfahrzeug des Bereiches Leibnitz ist es für den gesamten Bezirk zuständig. Die Kosten für die Drehleiter wurden zu einem Großteil vom Land Steiermark sowie auch von der Stadtgemeinde Leibnitz und der Stadtfeuerwehr selbst übernommen.
Das Fahrzeug an sich ist den Leibnitzer Kameraden nicht gerade unbekannt. Bereits beim HLF 2 vertraut man als Fahrgestell auf einen Mercedes Benz Atego. Der kraftvolle, zuverlässige aber auch wirtschaftliche Euro VI Motor bringt mit seinen 299 Pferdestärken volle Power auf den Asphalt. Ein perfekt abgestimmtes Automatikgetriebe erleichtert die Arbeit der Maschinisten am Weg zum Einsatz erheblich, damit die Einsatzkräfte auch sicher am Ziel ankommen.
Aufgebaut wurde das Fahrzeug von der Firma Magirus-Lohr. Eine Leiterlänge von knapp 30 Metern mit einer theoretischen maximalen Rettungshöhe von 32 Metern ermöglicht das Arbeiten auch in luftigen Höhen. Am Ende sorgt ein Single- Extension-Gelenkarm für ganz neue Möglichkeiten in der Brandbekämpfung und Menschenrettung. Mit dem Rettungskorb RC400 können nun gleichzeitig bis zu vier Personen bei einem Gesamtgewicht von 400 Kilogramm transportiert werden. Der neue Korb bietet eine Vielzahl an nützlichen Funktionen: So kann etwa ein Druckbelüfter direkt darauf aufgesteckt werden, während der Brandbekämpfung sorgt er mit einer Sprühanlage für Selbstschutz für die im Korb befindlichen Einsatzkräfte und mit der Krankentransportlagerung können Menschen mit bis zu 300 Kilogramm gerettet werden.
Auch wenn Corona die endgültige Inbetriebnahme der neuen Drehleiter erheblich erschwert hat, konnten sich die Maschinisten der Stadtfeuerwehr Leibnitz sowie auch die gesamte Einsatzmannschaft mit dem neuen Hubrettungsgerät vertraut machen. Zahlreiche Stunden an Ausbildung auf dem Einsatzfahrzeug liegen hinter ihnen, einem Einsatz steht nun aber nichts mehr im Wege.
Kommandant HBI Ing. Gottfried Roiko freut sich über die Indienststellung des neuen Hubrettungsgerätes und die vorangegangene nahezu reibungslose Abwicklung: „Wir haben lange darauf gewartet, freuen uns nun aber umso mehr über unsere neue Drehleiter. Sie spielt technisch alle Stückerl, die uns die Arbeit im Einsatz enorm erleichtern wird. Ich wünsche all meinen Kameraden stets unfallfreie Fahrt mit dem neuen Gerät und dass sie immer unversehrt nach Hause kommen.“